THE ANGRY DRAGON

Das surreale 2020 erhält im Weltraum sowohl seinen finalen Abschluss mit Werken von Patricija Gilyte und Peter Riss, als auch den Auftakt für das kommende Jahr. 

Der Titel symbolisiert die unerfüllte Erwartung auf ein sinnliches Jahresende: kein unbeschwertes Glühweintrinken mit Freunden unter freiem Himmel, der Drache mit dem tötenden Atem zwingt uns in unsere Verstecke. Er muss erst (im Kampf) überwunden werden, damit die Welt wie wir sie kennen weiterbestehen kann. 

Die beiden künstlerischen Positionen weisen auf die Merkmale des Corona-Jahres: Ohnmacht vor dem unsichtbaren Feind, Wut über die eigene Machtlosigkeit, Reduktion, Verzerrung, auferlegte Einsamkeit mit medial gestilltem Durst, erzwungene Distanz.

Und trotzdem, trotzig ist sie da, die Sehnsucht nach abstandsloser Nähe, die Lust zur Kunst, zum Kunstwerk, zueinander.

Patricija Gilyte und Peter Riss haben zusammen im Palazzo Mora in Venedig (Personal Structures, 2017), in Vilnius (Path / ART VILNIUS’18, Congress Centre Litexpo, 2018) und im Kunstraum Wiede Fabrik in München (Black Beauty, 2019) ausgestellt. Sie waren bereits in anderen Projekten im Weltraum zu sehen (Einzelausstellung von Peter Riss “Sich auflösen wäre auch eine Lösung” 2017; Weltraum Jahrhundertgaben, mitinitiiert von Patricija Gilyte, 2015) und auch in der Ausstellungsreihe WELTRAUM in der Rathausgalerie Kunsthalle München 2015 vertreten.

https://www.sueddeutsche.de/kultur/ausstellungen-intergalaktisch-1.2469316

http://patricija-gilyte.net   http://www.peter-riss.de
Peter Riss //  Skulptur I WISH I COULD FLY Gips, Holz, Polyerster 75 x 50 x 55 cm

Patricija Gilyte // Tuschezeichnung GREEN TNZ Serie 70 x 100 cm
Peter Riss //1962 in Kaufbeuren/ lebt und arbeitet in München. Studium an der Hochschule der Bildenden Künste Düsseldorf (Prof. Gerhard Merz); LMU München (Studium der Kunstgeschichte); davor Studium der Medizin, Universität Erlangen, Tübingen, München, Wien und London. 
http://www.peter-riss.de/index.php/biography
Durch geschicktes Balancieren zwischen den entgegen gesetzten Polen des Abstrakten und des Figurativen kreiert Riss eine unnachahmliche künstlerische „Ästhetik des Konflikts“. Durch den Gebrauch formal gegensätzlicher Techniken lenkt Riss die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sein Hauptthema: das Problem der Dualität, der Bipolarität von Mensch und Natur. In der Kombination von natürlichen und synthetischen Materialien (Holz, Knochen, Kunststoff, Latex) zeigt Riss in visueller Form die emotionale Zerrissenheit des Künstlers zwischen Struktur und natürlichem Chaos, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Reinheit und Verfall.Patricija Gilyte //1972 in Kaunas, Litauen/ lebt und arbeitet in München und Neu-Ulm. Studium an der Kunstakademie Vilnius, Kunstinstitut Kaunas, Litauen (MA und BA) und an der Akademie der Bildenden Künste München (Prof. Norbert Prangenberg, Prof. Nikolaus Gerhart)
http://patricija-gilyte.net/index.php/minfo/mcv
Patricija Gilyte ist an der soziokulturellen Bedeutung technischer Medien interessiert. Ihr häufig angewendetes mediales Verfahren ist Stop‐Motion: Es betont den Moment der Entstehung, der Re‐ und Dekonstruktion der Bewegtheit. Auch ihre Motive reflektieren die Prozesse des Sehens/ Betrachtens und der Speicherung der visuellen Information im Gedächtnis. Aus der subjektiven, verzögerten Wiedergabe des Gespeicherten kreiert sie neue Landschaften zu Raumszenarien, und bedient sich dabei zahlreicher Quellen und Phänomene – literarische Quellen, Geographie, Sprachen und ihre Grenzen, kulturelle Mythen.

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